Wir wollten in diesem Jahr den Abschluss der Segelsaison als Herbstflottille mit allen drei seegehenden Yachten begehen, also mit dem RHE, der Carina und dem Lichtblick. Das Ziel sollte Helgoland sein. Die Planungen hatte Thomas zusammen mit Holmer und Bert in die Hand genommen. Alles sah zunächst sehr gut aus, die Crews fanden sich rasch zusammen und man ging in die Detailplanung. Auch für gemeinsame Aktivitäten auf Helgoland gab es viele Ideen und reichlich Zustimmung.
Doch dann hatten sowohl der RHE als auch die Carina technische Probleme und konnten so nicht auf Nordseetörn gehen. Bei der Carina konnte Rüdiger diese in einer sehr kurzfristigen Reparatur zusammen mit Isabel schließlich noch am allerletzten Tag vor dem Beginn der Flottille beheben, und so machten sich die Carina und der Lichtblick auf den Törn, gemeinsames Ziel: Helgoland.
Am Samstag segelte die Crew der Carina früh Richtung Helgoland, der starke, in Böen stürmischer werdende Wind trieb sie gut voran. Wegen der Near Gale Warnungen wurde dann Zwischenstation in Cuxhaven gemacht, um eine Besserung der Wetterlage abzuwarten und auf den Lichtblick zu warten. Bei einem am Vorabend von Rüdiger gekochten Chili Con Carne wärmte man sich auf.
Die Crew des Lichtblick war etwas später gestartet und der Carina dicht auf den Fersen. So sah sie noch die Carina in Cuxhaven einbiegen und beriet über das weitere Vorgehen. Aufgrund der Informationen aus verschiedenen Wetter-Apps, die eine kurze Wetterverbesserung anzeigten, entschied sich die Crew, nach Helgoland durchzusegeln. Nach knapp 12 Stunden war der Lichtblick in Helgoland.
Am zweiten Tag waren die Aussichten nicht besser geworden und die Crew der Carina entschied sich, statt nach Helgoland in die Oste zu fahren, sich ein bisschen in Neuhaus umzusehen und vor allem im Gasthaus zu speisen und die Liköre der alten Schnapsbrennerei nebenan zu verkosten.
Auf Helgoland ließ es sich die Lichtblick-Crew bei einem Krabbenfrühstück gut gehen und machte anschließend einen ausgiebigen Spaziergang auf der Düne und auf der Hauptinsel. Ein Nachtspaziergang führte dann noch zum Gipfelkreuz hinauf.
Am nächsten Morgen sollte es für den Lichtblick um 10 Uhr losgehen Richtung Wedel. Auf See stellte sich dann heraus, dass die Wettervorhersage nicht stimmte und weiterhin 6-7 Beaufort herrschten. Schließlich gab es noch Probleme mit dem Vorsegel und mit dem Seezaun, so dass man zurück in den Hafen fuhr, um die Probleme zu beheben. Um 17 Uhr ging es erneut los, bei immer noch gut 6 Bft und bis zu zwei Meter hohen Wellen.
Die Crew der Carina machte morgens noch einen kurzen Besuch in der alten Schnapsbrennerei und segelte danach von Neustadt nach Glückstadt. Unterwegs gab es auch hier ein Problem mit dem Segel, welches schließlich in Glückstadt, gleich nach der Ankunft, behoben werden konnte. Bei einer leckeren Bolognese von Isabel ließ man den Tag entspannt ausklingen.
Die Fahrt mit dem Lichtblick kann als anstrengend und holprig beschrieben werden. Vor der Elbe wurde es ruhiger und die Segel konnten wieder ausgerefft werden. Da es gerade von der Tide und dem Wind passte, segelte die Crew bis Glückstadt durch. Dort traf sie um ca. 4 Uhr morgens ein und legte auf dem für sie reservierten Platz neben der Carina an.
Am nächsten Morgen gab es für beide Crews ein ausgiebiges gemeinsames Frühstück auf der Carina, mit frischen Brötchen und Köstlichkeiten von beiden Schiffen.
Gegen 14:00 Uhr legten beide Crews zusammen ab und fuhren auf die Elbe. Bei östlichem Wind lieferten sich die Carina und der Lichtblick ein kleines Wettsegeln: bis kurz vor dem Pagensand konnte geradeaus hoch am Wind gesegelt werden und beide Schiffe lagen gleichauf. Aber dann musste gekreuzt werden und der Lichtblick spielte seine besseren Segeleigenschaften voll aus.
Gegen 18 Uhr im Wedeler Hafen angekommen traf die Carina noch den Lichtblick von der Tankstelle kommend. Anschließend machten beide Crews die Schiffe klar und begaben sich auf den Heimweg.
Die Idee einer Herbstflottille mit gemeinsamem Segeln und Aktivitäten an Land ist einfach klasse, die Treffen beider Crews waren sehr nett und fröhlich, alle haben das ganze Unternehmen sichtlich genossen. Was fehlte, war natürlich das Treffen auf Helgoland und die avisierten Inselaktivitäten dort. Aber auch so war es für alle Beteiligten ein schöner und interessanter Törn. Dieses Vorhaben sollten wir im nächsten Jahr unbedingt erneut aufgreifen, und dann auch wieder für alle drei Schiffe planen!