Jahrhundert-Sturmflut an der Ostseeküste – Carina unbeschadet

Am 20. Oktober 2023 traf eine schwere Sturmflut mit Windstärken bis zu 11 Beaufort und über zwei Meter Hochwasser die deutsche Ostseeküste. Bereits am Vortag wurden Starkwinde und ein erheblicher Anstieg des Meerwasserspiegels verzeichnet. Der Höhepunkt der Flut ereignete sich dann in der Nacht vom 20. auf den 21. Oktober.

Die Steganlagen wurden meterhoch überflutet. Die Hafenmolen waren nicht mehr sichtbar. In der Ferne konnte man ausmachen, dass das Meer die Lotseninsel an der Schleimündung in weiten Teilen überspült hatte. Ab jetzt waren die Schlei und Maasholm der Natur schutzlos ausgeliefert. Die Yachten bewegten sich auf und ab wie auf hoher See. Viele Schiffe wurden von ihren Festmachern unter Wasser gezogen und sanken auf Grund. Einige wurden losgerissen und vertrieben. Manche blieben auf den Stegen liegen, andere kollidierten mit anderen Schiffen oder der Hafenmole. Zwei Yachten sanken jenseits des Hafens im Wormshöfter Noor, einer Ankerbucht westlich von Maasholm.

Ab Mitternacht sanken die Pegel, und offenbarten das ganze Ausmaß der Schäden. Über zwanzig kleine und große Yachten waren gesunken. Noch einmal so viele Schiffe sind schwer havariert. Einige wurden von den Dalben der Liegeplätze regelrecht aufgespießt. Ein schreckliches Bild. Maasholm gehörte neben Kiel Schilksee und Damp zu den am stärksten von der Sturmflut getroffenen Häfen. Unsere SY Carina blieb in dieser Nacht mit unglaublich großem Glück fast völlig unbeschädigt. Sie lag nach wie vor fest auf ihrem Liegeplatz. Zwei Leinen hatten nachgegeben, die anderen gehalten. Lediglich an der Fußreeling aus Teakholz haben die schamfielenden Leinen erkennbare Spuren hinterlassen. Alles andere ist in bester Ordnung geblieben und das Schiff konnte nur eine Woche später aus eigener Kraft den Hafen Richtung Hamburg verlassen.

Entlang der gesamten Schlei, in der Flensburger und Kieler Förde, in Eckernförde und in der Dänischen Südsee wurden zahlreiche Häuser beschädigt, ganze Stadtteile überflutet und Uferanlagen abgetragen. Die Lotseninsel Schleimünde mit ihrem gemeinnützigen Gastronomiekonzept wurde völlig zerstört.

Alles in allem hat die Sturmflut ein Bild der Verwüstung hinterlassen. Ein Trost ist dabei lediglich, dass nach aktuellem Stand fast keine Personen zu Schaden gekommen sind.

Videos von der Sturmflut:

Wie sichere ich mein Boot gegen Sturmfluten: