Unter Seglern sagt man: „Helgoland muss man sich erarbeiten“. So war es auch letztes Wochenende wieder. Vom 15.10. bis 18.10. wollten wir den letzten Versuch des Jahres unternehmen, mit unserer Ausbildungsyacht Lichtblick nach Helgoland zu segeln.
Am Freitag früh ging es mit ablaufender Tide von Schulau nach Cuxhaven. Das Wetter war prächtig: unter 10 Grad und regelmäßig Lücken zwischen den Regenschauern. Dafür kam der Wind mit 2-3 Bft. Günstig aus Nord. Am frühen Abend hatten wir dann Cuxhaven erreicht und stärkten uns mit Steffens berühmtem Labskaus für die Überfahrt nach Helgoland.
Am Samstag ging es wieder früh los, um die ablaufende Tide zu nutzen. Schon das Segelsetzen vor der Hafeneinfahrt von Cuxhaven war anstrengend: Satte 6 Bft. aus Nordost sorgten für einen knappen Meter Welle bei ca. 8 Grad. Wir entschieden uns für eine defensive Besegelung: Sturmfock und drittes Reff. In Rauschefahrt – selten unter 10 Knoten ging es dann die Elbmündung hinaus. Nach etwa 1 Stunde waren wir schon bei Tonne 16. Dort entschieden wir uns dann allerdings aufgrund der Kälte, der angesagten Flaute für den nächsten Tag und unseres hakeligen Ruderlagers, die Fahrt abzubrechen und nach Cuxhaven zurück zu kehren: 1 Stunde raus, 4 Stunden zurück.
Sonntag trösteten wir uns bei Sonne, Windstille, einer Radtour durch Cuxhaven und Kaffee und Kuchen. Gegen 16.00 ging es dann los Richtung Glückstadt. Vor Brunsbüttel war es schon stockfinster, sodass wir eine schöne Gelegenheit hatten, uns im Lichter identifizieren zu üben.
Die Nacht war kurz, denn um 07.00 legen wir wieder ab, um die Tide in Richtung Schulau zu nutzen. Der Sonnenaufgang war herrlich und färbte den Nebel über der Elbe orange. Beim Aufstehen verfluchen wir die Tide noch, aber eine halbe Stunde später freuen wir uns schon bei heißem Tee an der tollen Morgenstimmung.
Helgoland haben wir zwar nicht erreicht, aber dafür hatten wir ein tolles Segelwochenende, an dem wir unsere Erfahrungen in allen Aspekten des Segelns deutlich vertieft haben – Biddä.
Godewind
Holmer Kuhlmann