Jugendschutz: Gegen Gewalt und Missbrauch im Sport

Segelsport und gemeinsame Vereinsaktivitäten an Bord und an Land müssen frei sein von Gewalt oder sexuellen Übergriffen. Trotz dieser allseits akzeptierten rechtlichen und moralischen Grenzen im Umgang miteinander kommt es auch in Sportvereinen in Einzelfällen zu Gewalt oder sexuellen Übergriffen.

Mit einer Reihe von Maßnahmen wollen wir unsere Trainer, Mitglieder, Jugendlichen und Eltern für dieses Thema sensibilisieren und durch eine umfangreiche Prävention dafür sorgen, dass es gar nicht erst zu derartigen Vorfällen kommt.

Wir im Segelclub Rhe nehmen unsere Verantwortung wahr. Wir folgen damit den Empfehlungen des Hamburger Sportbundes, der Hamburger Segeljugend und dem Deutschen Segler Verband und haben.

Ansprechpartner Schutz vor Gewalt und Missbrauch

Unser Verein hat mit Miriam Bachmann eine Vertrauensperson zum Schutz vor körperlicher, seelischer oder sexualisierter Gewalt benannt, die jederzeit angesprochen werden kann. Ihre Kontaktdaten sind im internen Bereich zu finden. Darüber hinaus hat die Hamburger Segeljugend mit Felix Flentge und Jasmin Kallauch zwei Ansprechpartner zum Thema Prävention sexualisierter Gewalt. Bei Problemen oder Fragen sind sie per Mail jugendschutz@hsgj-hamburg.de zu erreichen. Alle eingehende Nachrichten werden vertraulich behandelt.

Auch der Deutsche Segler-Verband bietet Informationen an und hat eine vertrauliche E-Mail Adresse eingerichtet. Die E-Mail Adresse lautet schutzvorgewalt@dsv.org.

Informationen für Kinder

Informationen für Kinder und Jugendliche

Informationen für Eltern

Beratung finden Sie unter anderem bei den folgenden Organisationen:

Wie können Eltern helfen?

Sie als Eltern merken vermutlich als Erste, wenn sich Ihr Kind bei seinen Sportaktivitäten unwohl, möglicherweise bedrängt fühlt. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über seine Erlebnisse. Die erste Grundregel für Eltern lautet dabei: Haben Sie Vertrauen zu Ihrem Kind. Hören Sie ihm zu und vermeiden Sie Reaktionen, die Ihr Kind daran zweifeln lassen, dass es in Ihnen einen vertrauensvollen Verbündeten hat. Vermitteln Sie Ihrem Kind Geborgenheit und Sicherheit. Unterstützen Sie Ihr Kind im Entwickeln von Selbstsicherheit, Selbstständigkeit und Selbstvertrauen. Reden Sie mit Ihrem Kind offen darüber, warum es unangemessenes Verhalten Dritter als belastend empfindet und geben Sie Ihrem Kind nicht das Gefühl, selbst für übergriffiges Verhalten von Erwachsenen verantwortlich zu sein. Verantwortlich sind immer und ausschließlich die Täter!

Sprechen Sie das Thema sexuelle Übergriffe offen an. So lernen Kinder und Jugendliche, ihrem Gefühl zu vertrauen und sexuelle Übergriffe richtig einzuordnen. Gleichzeitig lernen sie, selbst darüber zu sprechen und nichts zu tabuisieren. Täter vermitteln Kindern oft das Gefühl, sie müssten nun ein Geheimnis wahren. Lassen Sie Ihr Kind spüren, dass es mit Ihnen alles teilen darf und Ihnen gegenüber keine Geheimnisse haben muss, wohl aber darf.

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Kind im Sportverein sexuellen Übergriffen ausgesetzt sein könnte, begleiten Sie Ihr Kind in den Verein. Beobachten Sie das Training sowie das Verhalten von Betreuern, Trainern und anderen Kindern am Rande des Trainings. Fällt Ihnen hierbei etwas auf, haben Sie den Mut, Hilfe zu suchen.

Machen Sie Ihrem Kind auf keinen Fall Vorwürfe. Vermeiden Sie jegliches Verhalten, dass dem Kind suggerieren könnte, Sie würden an seinen Angaben zweifeln. Stellen Sie beispielsweise die Aussage Ihres Kindes nicht in Frage, indem Sie auf den guten Leumund des Täters verweisen.

Machen Sie Ihr Kind nicht moralisch für die Folgen seiner Offenheit verantwortlich, indem Sie ihm Ihr weiteres Vorgehen und Konsequenzen für den möglichen Täter aufzeigen. Kinder fühlen sich häufig verantwortlich für Dinge, die dem Täter geschehen und trauen sich unter Umständen künftig nicht mehr, sich Ihnen zu offenbaren.

Grundsätzlich sollten Sie sich nicht scheuen, frühzeitig Hilfe bei Dritten zu suchen. Ausnahmesituationen wie die eines Verdachtes auf sexuellen Missbrauch lassen sich weder aus der allgemeinen “Elternerfahrung” lösen, noch mit gesundem Menschenverstand. Haben Sie keine Angst davor, dass sich der Verdacht vielleicht nicht erhärten könnte. Alle Beteiligten sind froh, wen dies nicht so ist. Deshalb dürfen Sie ruhig Beratungsstellen, Jugendämter etc. ansprechen, ohne befürchten zu müssen, damit zu überziehen oder Dinge loszutreten, die Sie vielleicht gar nicht möchten.

Verhaltensregeln für Trainer

  • Kein Einzelgespräch/Einzeltraining ohne Kontroll-und Zugangsmöglichkeiten für Dritte. Die Einhaltung des 6-Augenprinzips (Hinzuziehung Dritter, z.B. Elternteil, Betreuer*in) ist Standard.
  • Kein gemeinsames Duschen und Übernachten in einem Zimmer mit Teilnehmenden.
  • Betreten der Umkleiden / Übernachtungsräume nur zur Aufrechterhaltung der Ordnung und nach anklopfen.
  • Keine unangemessenen körperlichen Kontakte (bei Technikkorrekturen, Gratulation, Trösten). Sofortiges Einstellen von Körperkontakten, wenn der*die Sportler*in das nicht wünscht.
  • Keine Mitnahme in den Privatbereich, ohne dass eine oder mehrere, weitere Person/en dabei ist/sind. Übernachtungen im Privatbereich sind ausgeschlossen!
  • Unterlassung von Privatgeschenken vor allem an einzelne Teilnehmende, keine individuellen Vergünstigungen zuteil werden lassen.
  • Es werden keine 1:1 Social Media-Kontakte zu Teilnehmenden gepflegt. Gruppenchats dürfen nur für sport- und vereinsspezifische Themen genutzt werden.
  • Fotos und Videomaterial von Teilnehmenden werden nicht über soziale Medien weitergeleitet. Entsprechendes Material wird zur Veröffentlichung in Verbandsmedien nur mit schriftlicher Zustimmung der Teilnehmenden oder ihrer Erziehungsberechtigten verwendet.

Materialien für den Verein