Nordseewoche 2010

Nordseewoche à la RHE / Lichtblick

Hallo zu Hause,

wer von Euch die Nachrichten um das diesjährige Rund-Skagen-Rennen verfolgt hat, fragt sich bestimmt, wo wir sind und wie es uns geht:

Wir haben uns im Angesicht der Wettervorhersage (um die 35 Knoten bei bis zu 5m Welle gegen an die ganze Dänische Küste hoch) dazu entschieden, weder mit dem RHE noch mit Lichtblick an der Regatta teilzunehmen.Lichtblick war sogar für den Safetycheck nominiert worden und hat ihn auch mit Bravour bestanden….

Andererseits wollten wir auch nicht unverrichteter Dinge zurück nach Hamburg segeln, also haben wir nach Alternativen gesucht und das war bei dieser Wettervorhersage gar nicht so einfach. Aufgrund des Tiefgangs unser Yachten, kamen eigentlich nur Sylt oder Borkum in Frage. Für Borkum hatten wir allerdings keine Karten und Hafenbücher an Bord also ist es dann Hörnum auf Sylt geworden. Da gab es allerdings noch ein paar Probleme aus dem Weg zu planen, aber das war ok, denn so ein bisschen gute Seemannschaft wollten wir doch praktizieren. In Hörnum setzt nämlich ein ziemlich starker Tidenstrom von bis zu 3,5 kn und bei westlichen Winden liegt man sehr schnell auf Legerwall. Außerdem ist die Welle mit den Sandbänken und der Strömung eher mit einem riesigen Whirlpool zu vergleichen.

Nach dem die gesammelten Schiffer des Törns Sven, Daniel und Holmer einige Zeit über den Seekarten, Hafenplänen, Seehandbüchern und Wettervorhersagen gebrütet hatten und den Plan immer weiter verfeinert hatten, stand der Plan dann fest: Auslaufen aus Helgoland um 02:00 morgens – mit direktem Kurs auf Hörnum (Ansteuerung Vortrapptrief) – der RHE war mit G3 und zweitem Reff gut unterwegs, Lichtblick mit G3 und drittem Reff schon ordentlich unter Dampf. Die Sturmfock wäre eine Option gewesen, aber bei 2-3m Welle, einer stabilen Wettervorhersage und einem Hafen in baldiger Aussicht, war es sicherer mit der bestehenden Besegelung weiterzufahren.

Im Fahrwasser nach Hörnum erwartete uns dann der Whirlpool über den Sandbänken, und wir liefen mit 10 Kn über Grund auf Sylt zu. Letztlich war die Ansteuerung dann doch recht unproblematisch, das lag aber wohl auch mit an der guten Vorbereitung! Allerdings haben die Hörnumer Einwohner doch etwas sparsamer dreingeschaut, als sie gesehen haben, dass sich zwei Yachten mit ordentlichem Tiefgang im Paarflug mit nur wenigen Kabellängen Abstand vom Strand durch die Wellen gearbeitet haben. In Hörnum angekommen haben wir dann erstmal den Racetracker consultiert und waren heilfroh, dass wir uns entschieden hatten, die Regatta nicht mitzusegeln, sondern eine anspruchsvolle Ersatzbefriedigung zu erfinden.

Morgen soll das Wetter besser werden und wir segeln mit achterlichen Winden zurück zur Elbe.

Viele Grüße aus Hörnum,

Sven, Holmer, Daniel und die Crews von RHE und Lichtblick

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