Die Herausforderung war groß. Etwas voreilig hatten wir uns am Törnplanungsabend vorgenommen: Lasst uns ein Wochenende nach Sylt segeln. Über Himmelfahrt vom 9. bis 12. Mai 2024 sollte es dann so weit sein. Unser Ziel: der nördlichste Hafen Hörnum. An Bord waren Markus, Tom, Jarek und Oliver.
Der Blick auf die Seekarte zur Törnvorbereitung zeigte jedoch, hier kommen mehr als 200 Seemeilen zusammen, die an vier Tagen mit Carina zurückgelegt werden müssten. Wir ließen uns davon nicht abschrecken, legten ein Wachsystem fest und beschlossen zu schauen, wie weit wir es mit dem moderaten Wind aus Südost schaffen würden.
Tag 1: Start in Hamburg Um 17:00 Uhr trafen wir uns im Hamburger Yachthafen. Sonne, blauer Himmel und sommerliche Temperaturen ließen die Vorfreude groß werden. Nach einer sehr ausführlichen Einweisung ging es um 18:30 Uhr los. Maschine an, Leinen los, das Schiff klarieren und dann raus auf die Elbe. Vor Lühesand setzen wir die Segel und ließen uns von Wind und Strom die Elbe abwärts treiben.
Geben 20:30 Uhr brach die Dunkelheit herein, und wir schalteten die Lichter ein. Der Wachwechsel um Mitternacht verlief reibungslos. Um 2:50 Uhr passierten wir die Schleuse Brunsbüttel und um 5:45 Uhr erreichten wir Cuxhaven. Die aufgehende Sonne begleitete uns auf dem Weg nach Helgoland, das wir um 10:30 Uhr an Backbord querab ließen.
Um 18.30 Uhr erreichten wir die Ansteuerung Vortrapptief. Ein enges Fahrwasser mitten durch das UNESCO Weltkulturerbe Wattenmeer. Neben uns Watt und Flachwasser und die eine oder andere Robbe machten diesen Teil der Reise sehr sehenswert. Um 21.30 Uhr lagen wir in Hörnum fest. Dort angekommen überlegten wir zunächst, ob wir den Abend dort ausklingen lassen sollten. Doch dann entschieden wir uns spontan für Westerland. Ein Taxi brachte uns zur “Wunderbar” aus der wir erst in der Frühe wieder aufs Schiff zurückkehrten.
Tag 2: Helgoland Am nächsten Morgen starteten wir spät. Wir arbeiteten die Empfehlungen des Barkeepers vom vergangenen Abend ab. Sie führten uns zum Inselbäcker und zum Fischgfeschäft, wo wir uns mit Sauerteigbrötchen und Räucherfisch eindeckten. Um 14:00 Uhr hieß es “Leinen los” – wir segelten Richtung Helgoland. Über die Tonne Nathan steuerten wir die Insel an und erreichten den Nordhafen um 22:30 Uhr. Dort genossen wir noch den warmen Frühjahrsabend an Deck.
Tag 3: Rückreise nach Cuxhaven Samstagmittag verließen wir Helgoland mit leichtem nordöstlichen Wind. Die Durchfahrt der Klappbrücke in Cuxhaven um 20:30 Uhr war ein Highlight. Um 21:00 Uhr machten wir in Cuxhaven fest und ließen den Abend bei einem griechischen Restaurantbesuch und an Bord ausklingen.
Tag 4: Rückkehr nach Wedel Am Sonntag ging es zurück nach Wedel. Ein unvernünftiger, aber unvergesslicher Törn mit viel Spaß und einer beeindruckenden Segelleistung von 250 Meilen in nur vier Tagen.